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CALA LUNA

Sardinien Blog Design mit Artikelintroeffekten

von Ineke Molenaar — veröffentlicht in Sardinien Blog am 22. September 2014

Ineke

Vierter Tag - Heute war es endlich so weit, wir fuhren zur Ostküste zur lang ersehnten Cala Luna!

Wir hatten dieses Mal ziemlich früh den Wecker gestellt und sind bereits um 8 Uhr losgefahren. Wir mussten die Streckenführung des Navis ändern, da wir keine Lust hatten schon wieder ganz über den Norden zu müssen und sind dann quer durchs Land über Tempio Pausania gefahren.
Anfangs war die Strecke durch viele Serpentinen gezeichnet und wir hatten schon Angst, dass unsere Entscheidung, gegen unser Navi und für die Google Maps Straßenführung durch das Landesinnere zu fahren, keine Gute gewesen sei.
Doch bereits nach einer halben Stunde gab es viel mehr gerade Straßenabschnitte, wo man auch mal mit ein wenig mehr Tempo vorankam.
Nach gut zwei Stunden ging die Straße überraschenderweise und für uns zum Glück ab der Ostküste in eine Autobahn über. Wir kamen wesentlich schneller voran, tuckerten nicht mehr mit müden 50-70km/h dahin, sondern konnten endlich mal alles aus dem kleinen Fiat herausholen, und das war mehr als genug für die italienischen Geschwindigkeitsbegrenzungen.
Vor Beginn der Fahrt zeigte uns das Navi schockierender Weise 4h als Fahrtzeit an. Auf dem Autobahnstück konnten wir aber massig Zeit aufholen. Doch wir kamen dann bereits nach drei Stunden in Cala Gonone an.

Nach einem kurzen Check an einem Touristand für Bootstouren, wie das denn nun genau mit der Rückfahrt mit dem Boot funktionierte, sind wir 3km weiter zum Abstieg zur Cala Fuili gefahren um unser Auto zu parken und von dort aus loszuwandern. Dies war gleichzeitig das Ende der Straße.

Der Weg führte durch sehr dichte grüne Wacholderbäume und war sehr steinig und schwer. Nach ca. einer Stunde wäre dieser Weg auf keinen Fall mehr für ältere Herrschaften machbar gewesen. Schon ab der Abzweigung zur Cala Fuili wurde es extrem steil, doch jetzt beim richtigen Klettern über größere und immer steilere Felsblöcke verlangte einem der Wanderweg wirklich vollen Armeinsatz ab um nicht abzustürzen. Zum Halt bot sich allerdings des Öfteren das doch sehr dichte Gestrüpp an. Wir überholten auf dem Weg – wenn man das denn überhaupt Weg nennen konnte ;-) - einige Leute, darunter auch ein paar Deutsche, worunter eine Frau sich mehrfach über die steilen und glitschigen Steine beschwerte. Wir fanden den Weg eigentlich gerade deshalb so spannend und von der Herausforderung genau richtig für uns. Nach ca. 2 Stunden kamen wir endlich unten am Strand an.

Die Bucht der Cala Luna sah wahrlich traumhaft aus. Vor uns das türkisblaue Meer, hinter uns die grün- und dichtbewachsene Berg- und Felslandschaft, rechts die spektakuläre Steilwand und links die wunderschönen Grotten und Höhlen von Cala Luna – die Namensgeber dieser Traumbucht.
Okay, zugegebenermaßen war der Himmel doch noch etwas zu bewölkt, um alles als perfekt und gelungen zu bezeichnen, zum Wandern aber war das gar nicht schlecht und schon bald kam zu unserer Freude doch noch die Sonne heraus.
Nach einer kurzen Verschnaufpause auf den Strandtüchern schnappten wir uns die Unterwasserkamera um uns die Grotten vom Wasser aus mal etwas näher anzuschauen. Wir schwammen etwas weiter hinaus um gute Fotos von den riesigen Steilwänden schießen zu können. Gewaltige Salzablagerungen in Form von weißschillernden spiegelglatten Felsen umsäumten die unteren Teile der Grotteneingänge, die man bei Ebbe auch zu Fuß erreichen hätte können.
Vor einigen Höhlen legten die wohlhabenderen Leute mit Ihren Yachten oder Mietbooten an um sich einen Strandabschnitt für sich allein zu sichern. Völlig seelenallein war man dann aber doch nie, da man theoretisch immer eine Höhle weiterschwimmen hätte können. V.a. in der Hochsaison muss es hier bestimmt schrecklich zugehen, da die Cala Luna schon längst kein Geheimtipp mehr ist.

Als wir genug von den Fotos hatten wollten wir wieder zurückschwimmen, doch die Strömung hielt dagegen und wir brauchten länger zurück als hin. Leider wurde ich von einer Qualle oder irgendetwas Brennendem an meinem Oberschenkel gestreift, was das Zurückschwimmen nicht leichter erscheinen ließ. Voll des Salzes gingen wir zu den Toiletten – ja hier gab es sogar ein Restaurant und ein paar Toiletten (aber keine Mülleimer xD) – wir konnten es auch kaum fassen, das mussten die hier sicher alles mit Booten hergeschafft haben. An einem Waschbecken versuchten wir das Salzwasser abzuduschen.
Etwas später am Strand, nachdem wir uns wieder zum Sonnen hinlegten, merkte ich das Brennen am Bein schon fast nicht mehr. War wohl mehr der Schock im ersten Moment gewesen.

Um halb fünf Uhr machten wir uns auf um unser Boot für die Rückfahrt nach Cala Fuili zu nehmen. Als das Boot dann aber an der Cala Fuili vorbeifuhr, wurden wir erst daüber aufgeklärt, dass es erst wieder in Cala Gonone zum Anlegen kam und wir dafür von dort aus ein Shuttle zurück nach Cala Fuili nehmen könnten, das ebenfalls im Ticketpreis von 8€ dabei wäre. Das hätten sie uns auch mal vorher sagen können, wir hätten den Wanderweg zurück aufgrund der Zeitersparnis wohl sowieso nicht genommen, aber richtig aufklären hätte man uns ja schon können. Genau so ging es dann mit der miesen Organisation auch weiter. Erst hieß es am Hafen, dass der besagte Shuttle-Bus gleich da sei, doch 20 Minuten später kam statt einem Bus ein viersitziger Ford Ka, der noch nichtmal alle mitnehmen hätte können, also wurden nur die Fahrer der Autos mitgenommen usw… Ein Chaos…

Naja, wir kamen zu unserem Auto! Ein Wunder haha….

Die Rückfahrt war ermüdend und vor der völligen Finsternis machten wir kurz vor Tempio Halt um in einer Pizzeria einzukehren. Die Pizza schmeckte wirklich ausgezeichnet und rundete den heutigen Tag sehr gut ab. In der absoluten Dunkelheit wirkte die Rückfahrt selbst mit Fernlicht mal wieder sehr unheimlich für mich, fast wie in einem Horrorfilm wirkten die dichten Alleen mit den tiefschwarzen Schatten über der unsichtbaren bevorstehenden Straße hinter dem nächsten Hügel, doch Philip konnte mich immer wieder ermuntern. Das Autoradio brachte uns schließlich die Fröhlichkeit zurück.

Am nächsten Tag vorraussichtlich: Ein regnerischer Tag und Castelsardo von Philip